Eine Schatzkiste in der Lagerstraße

nach umfangreicher Sanierung erstrahlt die Kita der Stadtmission in neuem Glanz und freut sich auf Kinder. Doch bis zur Wiedereröffnung war es ein langer Weg. Ein Drittel des 1722 erbauten Hauses musste zurück gebaut und denkmalgerecht erneuert werden, der Anbau würde gänzlich ersetzt. Dass Denkmäler zu sanieren ein Risiko ist, und viel Flexibilität und Bereitschaft zum stetigen Umdenken verlangt bestätigte Siegrid Hecht, Leiterin des KOE in Rostock, in ihrer Ansprache zur Eröffnung.

Erst kamen die Archäologen um den Boden unter dem alten Haus zu untersuchen, dann galt es immer wieder zusätzliche Maßnahmen umzusetzen, um denkmalrechtliche Auflagen zu erfüllen, nicht zuletzt verzögerte sich der Bau aufgrund von Corona, Krieg, einhergehenden Material- und Fachkräftemangel und nicht zuletzt drückten massive Preisteigerungen. "Doch man kann mit dem Bauen nicht einfach aufhören" fügte Hecht hinzu "und so kostete es erheblich mehr als gedacht und dauerte länger als geplant. Nun ist das Haus wertvoll und schön wie eine Schatzkiste."

Minister Pegel, der extra aus Schwerin zur durch den Bauträger organisierten Einweihung kam, freut sich über die Sanierung dieses wundervollen Denkmals. "Es war ein Weg voller Herausforderungen, doch aus dem Schneckenhaus ist eine Schatzkiste geworden" fand Pegel und lobte die optimale Nutzung jedes Quadratmeters. Zudem hob er hervor, wie wichtig es sei, soziale Infrastruktur mitten in der Stadt zu schaffen. "Bewusst im Quartier zu organisieren ist eine Herausforderung aber am Ende eine dankbare." gleichzeitig richtete er seinen Dank an die, die täglich in diesem Gebäude arbeiten - das sei unbezahlbar!

Das Land förderte die 6,4 Millionen Euro teure Sanierung mit 2,9 Millionen Euro aus EU Mitteln. Das sollten nach Planung 70% sein, doch da der Bau sich massiv verteuerte waren es am Ende nicht einmal 50%.

Senator Bockhahn dankte für das, was geschafft wurde, sagte jedoch auch, "hätten wir gewusst, was uns erwartet, hätten wir es nicht gemacht. Diese Kosten machen die Platzkosten enorm, ohne das davon Personal bezahlt wird." Auch das Außengelände sei ein Kompromiss, den die Stadt als Bauherr bei einer Maßnahme im Quartier gehen musste.

Bockhahn dankte denn auch den Anwohnern, die drei Jahre Bauzeit miterleben mussten und nun eine Kita im Quartier haben, die Lärm macht. Aber das gehöre zu einem lebendigen Sozialraum dazu. "Ich bin dennoch froh, dass die Stadt als Bauherr sich an dieses Projekt herangewagt hat - mit einem tollen Ergebnis, daher gilt mein Dank auch der Bürgerschaft"

Zu guter letzt sprach denn auch Insa Krome-Derer, Ressortleiterin für Kindertagesstätten bei der Rostocker Stadtmission. Sie bedankte sich für den symbolisch übergebenen Schlüssel, "nun können wir abends zuschließen" und äußerte große Freude, dass die Türen endlich geöffnet werden konnten. Es sei eine lange und nicht leichte Zeit gewesen, Mitarbeitende und Eltern, die ihre Kinder bereits vor langer zeit angemeldet hatten, immer wieder zu vertrösten. "Nun lässt die
Schatzkiste Raum für vielfältige Schätze und ich lade Sie ein, diese Schätze zu entdecken."


Foto v.l.: Christian Pegel (Minister für Inneres, Bau und Digitalisierung M-V), Insa Krome-Derer (Ressortleiterin für Kindertagesstätten, Rostocker Stadtmission), Nora Beyer (Einrichtungsleiterin Kita Schatzkiste, Rostocker Stadtmission), Steffen Bockhahn (Senator für Soziales, Jugend, Gesundheit und Schule, Hansestadt Rostock)

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