Fastenzeit mit allen Sinnen

In unserer Kita St. Andreas erleben die Kinder die Fastenzeit auf ganz besondere Weise: Unter dem Motto „Mit allen Sinnen“ gestalten wir gemeinsam diese wertvolle Zeit im Kirchenjahr – sinnlich erfahrbar, kindgerecht und mit viel Herz. Die religionspädagogische Arbeit unserer Erzieherinnen bildet dabei das Fundament, auf dem die Kinder zentrale christliche Werte wie Nächstenliebe, Achtsamkeit, Akzeptanz und Gemeinschaft erleben und verstehen lernen.

Den Auftakt der Fastenzeit bildete ein gemeinsamer Morgenkreis für alle Gruppen. In einer kindgerechten Einführung zum Aschermittwoch wurden symbolisch Dinge verbrannt – ein Zeichen des Loslassens – und wer wollte, durfte sich ein Aschekreuz auf die Stirn zeichnen lassen. Dies war nicht nur ein feierlicher Moment, sondern auch ein sichtbares Zeichen der Segnung und des Neuanfangs. In der Mitte stand die Fastenkiste: Sie wurde mit Dingen befüllt, auf die bewusst verzichtet werden soll – nicht aus Verzicht, sondern um Platz zu schaffen für Neues, für Gutes.

Jede Gruppe gestaltet im Laufe der Fastenzeit ein eigenes kleines Kreuz, das Teil eines großen, zunächst noch grauen Kreuzes ist. Dieses Kreuz wird mit jeder Woche bunter – so wie auch die Gedanken, Erlebnisse und Gespräche der Kinder vielfältiger werden. Am Ende der Fastenzeit wird das Kreuz ein farbenfrohes Sinnbild für all das sein, was die Kinder erlebt, gefühlt und verstanden haben.

Ein besonderer Schwerpunkt liegt auf der Schöpfungsgeschichte, die uns durch die gesamte Fastenzeit begleitet. Woche für Woche entdecken wir dabei einen „Sinn“ – Sehen, Hören, Riechen, Fühlen, Schmecken – und erleben passende Inhalte an einem liebevoll gestalteten Entdeckertisch. Dort finden sich Dinge zum Anfassen, Riechen, Schmecken oder Lauschen, die das Thema der Woche greifbar machen. In den Gruppen wird der aktuelle Sinn weiter vertieft: durch Gespräche, Lieder, kreative Angebote und Rituale.

Diese Form der religionspädagogischen Arbeit ist mehr als nur Wissensvermittlung – sie ist ein bewusstes Erleben und Begreifen mit Herz, Hand und Verstand. Die Kinder erfahren durch diese sinnliche Auseinandersetzung nicht nur biblische Geschichten, sondern auch wichtige Werte, die unseren Alltag bereichern: Rücksichtnahme, Zuhören, Teilen, Staunen, Verantwortung übernehmen und Freude an der Gemeinschaft.

So entstehen in der Fastenzeit viele kleine, aber bedeutsame Momente: Wenn ein Kind einem anderen hilft, das Kreuz zu bemalen, wenn gemeinsam über das Wunder der Natur gesprochen wird oder wenn das Fastenkistchen ehrfürchtig befüllt wird – dann wird aus gelebter Religion ein tiefes, emotionales Erleben.

Die Fastenzeit ist in unserer Kita daher nicht nur eine besondere Zeit im Kalender, sondern eine wertvolle Gelegenheit, Kinder ganzheitlich zu fördern und ihnen Wege zu einem achtsamen, mitfühlenden Miteinander zu eröffnen. Mit allen Sinnen.

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