Kita-Kinder basteln den November bunt

In der Kindertagesstätte „St. Andreas“ entstehen derzeit bunte Bilder, Laternen und Traumfänger

Ostseezeitung Von Katharina Ahlers

Reutershagen. Konzentriert klebt der vierjährige Nicolas Teile einer Serviette, die er zuvor mithilfe von Erzieherin Inga Dienst zugeschnitten hat, auf seine Laterne. Der Junge aus der Kita „St. Andreas“ in Reutershagen hat sich für ein Herz-Motiv entschieden. „Meine Mama mag Herzen“, erklärt der Junge.

„Und ich möchte die Laterne meiner Mama schenken – dann freut sie sich bestimmt.“ Reste einer anderen Serviette kleben an den Fingern des Jungen, die Hände sind von den Filzstiften bunt gefärbt. Er lacht.

Der Vierjährige kann es kaum erwarten, mit seinen Eltern und der neuen Laterne spazieren zu gehen. „Das haben wir schon mal gemacht und das war toll“, sagt er. „Ich habe auch ein Lied geübt, das wir dann singen.“
Während Nicolas noch am Basteln ist, hat Amelie ihr Werk fertiggestellt. „Die sieht gut aus. Rosa, lila und braun passen gut zusammen“, meint die Fünfjährige zufrieden. „Bald kann ich wieder mit meiner Schwester Laternelaufen.“

Trister November

Um den Kindern einen möglichst bunten und fröhlichen November zu bereiten, hat sich die Kindertagesstätte dazu entschlossen, den gesamten Monat über zu basteln.

„Es ist gerade doch ohnehin schon alles grau und durch Corona noch ein bisschen grauer als sonst“, sagt Leiterin Katharina von Tycowicz. „Wir stellen zusammen Traumfänger, Einschlagpapiere für Butterbrote und Wandbilder her.“ Bei den Kindern käme das gut an.

„Sie sind konzentriert und mit Spaß bei der Sache“, sagt die Erzieherin. „Sie interessieren sich für Farben und probieren unterschiedliche Mal- Utensilien aus.“ Außerdem werde die Detailmotorik geschult.

„Gerade für die Schulvorbereitung ist der Umgang mit Schere und Stift wichtig“, so von Tycowicz. Wichtig sei es, auf die individuellen Interessen einzugehen – derzeit seien aufgrund von „St. Martin“ Laternen bei allen hoch im Kurs.

Erzieherin Inga Dienst betont außerdem, dass den Kindern das Mitbestimmungsrecht wichtig ist. „Sie dürfen selbst entscheiden, welche Motive und Farben sie nehmen, und freuen sich, etwas für ihre Eltern zu basteln.“

Geschenke für Eltern

Der vierjährige Soliham kann sich gar nicht entscheiden, für wen seine gerade gebastelte Laterne ist. „Die Seite ist für Mama, diese für Papa, diese für meinen Bruder“, zählt er auf und zeigt zur vierten, bunt gemalten Seite und lacht. „Und die ist für mich.“

Lotta möchte ihre Laterne hingegen nicht mehr hergeben. „Die leuchtet so schön“, sagt sie und zeigt auf die Lampe mit Eulen-Motiv. „Das sind tolle Tiere!“ Das Basteln sei ihr nicht schwer gefallen. „Ich bastele auch zu Hause. Ich mag malen und ausschneiden.“ Die Fünfjährige zeigt zum Fenster. Ich habe eine Rentierfigur gebastelt. Das war schon ein bisschen schwer.“

Das gemeinsame Laternelaufen der Kita fällt in diesem Jahr aus. „Die Kinder sind da aber nicht traurig. Wir sagen ihnen nicht, was alles nicht stattfinden kann, sondern stimmen sie gleich auf die schönen Alternativen ein“, sagt Kita-Leiterin Katharina von Tycowicz.

„Jedes Kind hat ein Schattenbild zum Ausmalen bekommen. Das wird ans Kinderzimmerfenster gehängt, so dass andere Kinder das von draußen sehen können.“

Suche nach Fensterbildern

Beim Laternelaufen mit den Eltern können sich die Kleinen dann auf die Suche nach weiteren Fensterbildern machen. „Das Bildersuchen macht ihnen Spaß“, so die Pädagogin.
Alle Kunstwerke sollen Ende November in einer kleinen Ausstellung im Atrium der Kita den Eltern gezeigt werden. „Die Kinder freuen sich darauf, ihre Werke vorzustellen“, sagt von Tycowicz. „Das macht sie stolz. Und dann nimmt jeder seine Basteleien mit nach Hause.“ Die Kita hat aktuell noch freie Plätze, freut sich über weitere Mitstreiter beim Basteln.

Lotta (5), Till (6). Ursel (4) und Greta(4) aus der Kindertagesstätte „St. Andreas“ in Reutershagen basteln gern. (Foto: Katharina Ahlers)

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